Mittwoch, 5. März 2008

29.02.2008 - Ach was für ein Leben als leichter Matrose...



Und da simmer! Am Mittelmeer! Juhu!

Aber von vorne: Frühstück am Lac de l'auzas und Waschen in selbigem. Ich würde am liebsten reinspringen. Aber es ist immer noch zu kalt. Auf dem weiteren Weg mit toller Sicht auf die Montagne noire, die wir hinter uns gelassen haben, häufen sich die Palmen. Sie sind nun nicht mehr nur vereinzelt in den Gärten zu sehen, sondern säumen schließlich ganze Straßenzüge. Es ist T-Shirt-Wetter! Ich krame die Sonnencreme für Olchen aus'm Podest hervor. Richard sieht es als erster, das Meer. Die Pyrenäen haben wir schon von Weitem erkannt. Der Baustil ist nun eindeutig mediterran, leider werden die Dörfer aber weniger schnuckelig: Bienvenue à la Mer Mediterranée, willkommen im Land des Massentourismus. Wir kaufen zu Apothekenpreisen ein paar Teile ein, und finden tatsächlich in Argèles-sur-mer einen Campingplatz direkt am Meer, der geöffnet und sogar ganz nett ist. Ein Plätzchen zum wild campen zu finden sieht wenig vielversprechend aus, auch wenn wir wissen, dass Martin und Kerstin im November hier irgendwo gestanden haben. Die Parkplätze am Meer sind allesamt mit Schranken versehen, unter denen wir mit unseren 3,20m Höhe nicht durchkommen – und wohl auch nicht durchkommen sollen. Und weil Ole gegen Ende der Fahrt etwas unleidlich wurde – zu warm, zu langweilig – sind wir froh, uns für 10€/Nacht hier hinstellen zu können. Oli-Boli schiebt seinen kleinen Laster begeistert quer über die leeren Parzellen. Er will unbedingt mit einer französischen Familie Boule spielen, nimmt ausgiebig die Rutsche unter die Lupe und ist völlig von den Socken, als er mit nackten Beinchen im Wasser steht und in die anrollenden Wellen tritt. Dann bewirft er sich und uns mit kleinen Steinchen, die in unseren Schuhen, Jacken, Socken, Haaren, vor allem aber: in seiner Windel landen. Später dann noch Nudeln zum Abendessen und sein Glück ist perfekt. Nun schlummert er selig in unserem kuscheligen Hochbett und Richard und ich sitzen in einer lauen Februarnacht draußen, haben ein Stromkabel gelegt und laden unsere Akkus auf.


Und Massentourismushochburg hin oder her: Es ist Off-Season, am Strand laufen nur wenige Menschen umher und die Landschaft ist traumhaft: mit Blick auf die Pyrenäen, deren Gipfel im Nebel schweben und im Sonnenuntergang mit den Füßen im Meer zu stehen, macht mich so glücklich, dass ich laut „Das ist der Hammer“ rufen muss, um nicht zu platzen. Das Wasser ist glasklar. Ich würde am liebsten reinspringen. Hab aber dummerweise kein Handtuch dabei. Aber morgen...

Keine Kommentare: